Rund drei Millionen Autos werden jährlich aus dem deutschen Verkehrsregister gelöscht. Dann beginnt der interessante Teil ihres Lebens als Ersatzteillager und Rohstofflieferant. Zum Beispiel auf dem Schrottplatz von Franz Maag in Essen. Dort dürfen sich Bastler an rund 700 stillgelegten Autos aller Marken austoben und geben so dem Begriff “Autoverwertung” neue Bedeutung. Jeder, der einen Schraubenzieher halten kann, ist willkommen. Außenspiegel, Lichtmaschinen, Benzinpumpen und Bremsscheiben finden schnell neue Besitzer. Ob die billigen Ersatzteile passen und funktionieren, stellt sich meist erst in der Garage oder der Hobbywerkstatt heraus. Die besten Stücke hat Franz Maag längst selbst ausgebaut und verkauft sie gern in großen Mengen. Russen, Mongolen und Afrikaner laden den Schrott containerweise auf und versorgen ihre Heimatländer mit einem steten Strom deutscher Markenqualität. Schätzungsweise die Hälfte aller Schrottautos landet so im Ausland. Schließlich gibt es noch die Waisenkinder, die Wagen, die von ihren Besitzern einfach abgemeldet am Straßenrand abgestellt wurden. Sie werden von der Straßenverkehrswacht abgeschleppt, leergeräumt und zwangsverschrottet. Die Rechnung geht an den Halter. Eine Reportage über Autobastler, Händler, und die Frage: Wann ist ein Auto wirklich nichts mehr wert?