Einst, vor nicht allzu langer Zeit, landete eine kleine ägyptische Polizeikapelle in Israel. Sie waren gekommen, um bei der Eröffnung eines arabischen Kulturzentrums aufspielen. Doch Bürokratie, Pech oder einfach nur dumme Zufälle ließen sie bereits am Flughafen stranden. Sie versuchten, sich auf eigene Faust durchzuschlagen, um sich schließlich in einem gottverlassenen Nest mitten in der israelischen Wüste wieder zu finden. Eine verlorene Kapelle an einem verlorenen Ort… Und da es in dem trostlosen Städtchen auch kein Hotel gibt, muss die schüchterne Truppe private Quartiere für die Nacht finden. Ganz unvorhergesehen kommen sich Ägypten und Israel durch dieses dumme Missgeschick sehr nah.
Handlung
Die Ankunft
Ein Flughafen irgendwo in Israel. Ein achtköpfiges Polizeiorchester aus Ägypten ist gerade gelandet und wartet vor der Empfangshalle auf ihr Empfangskomitee. Vergebens. Eigentlich sollen die Musiker am nächsten Tag bei der Eröffnung des arabischen Kulturzentrums in Petah Tikva spielen, aber wie dort hinkommen, wenn keiner der Musiker sich vernünftig verständigen kann? Erste Hilfe versprechen sich die Alleingelassenen von einem Anruf bei der ägyptischen Botschaft. Die lässt den Leiter des Orchesters Tewfiq Zakaria (Sasson Gabai ) aber in der Warteschleife schmoren.So wird ein neuer Plan gebraucht. Tewfiq beauftragt den jungen Khaled (Saleh Bakri), die notwendigen Bustickets zu besorgen. Kurz darauf sitzen die Musiker mit ihren einheitlich blauen Anzügen und Instrumentenkoffern im Bus Richtung Kulturzentrum.
Verloren im Nichts
Nur wenige Stunden später steigt das Orchester aus dem Bus. Am Horizont ist nichts weiter als eine triste Plattenbausiedlung zu sehen. Ungläubig setzt sich die blaue Delegation mit ihren Rollkoffern in Bewegung. Unterwegs kommen sie an einem kleinen Café vorbei, eine gute Gelegenheit nach dem Weg zu fragen. Tewfiq entschließt sich die attraktive Angestellte des Ladens anzusprechen. Doch Dinas ( Ronit Elkabetz) selbstbewusstes Auftreten, ihre körperbetonte Jeans und ihre nur lose zugeknöpfte Jacke verwirren den verstockten Orchesterleiter. Tewfiq versucht seine Unsicherheit hinter formalen Sätzen und militärischem Pathos zu verbergen. Und als ob seine Unsicherheit nicht schon aufwühlend genug wäre, beantwortet Dina seine Frage nach dem Kulturzentrum mit einem Achselzucken. In Bet Hatikva gibt es nämlich kein ägyptisches Kulturzentrum. Khaled hat versehentlich die falschen Fahrkarten gekauft. Sie sind hier in Bet Hatikva und nicht in Petah Tikva, versichert Dina.
Schlafgelegenheit
Nach einem Teller Suppe im Bistro ist der erste Schock überwunden. Bleibt nur die Frage, wo die Gruppe schlafen kann, denn der nächste Bus fährt erst am folgenden Tag. Dina und ein paar aufgeschlossene Stammgäste bieten ihre Hilfe an. Tewfiq und Khaled sollen bei Dina übernachten, drei andere bei Itzik (Rubi Moscovich) und seiner Familie, die restlichen werden provisorisch im Bistro untergebracht.
Dina und Tewfiq
Zwar kann Tewfiq mit der lasziven Art Dinas nicht recht umgehen, einer Einladung zum Abendessen kann er aber nicht widerstehen. Im Restaurant angekommen entwickelt sich langsam eine vertraute Stimmung zwischen den beiden. Die kulturellen Barrieren verschwimmen und die beidseitige Liebe zur Musik, scheint eine Brücke zwischen den gegensätzlichen Charakteren zu bilden. Während Dina und Tefwiq einen aufregenden Abend verleben, muss sich Khaled mit dem schüchternen Papi (Shlomi Avraham) in einer Rollschuhdisco rumschlagen. Bei Itzik hingegen gibt es richtig Stress. Seine Ehefrau hat Geburtstag und ist über die ungebetenen Gäste nur mäßig erfreut.
Die Abreise
Am nächsten Morgen scheint wieder alles beim Alten zu sein. Tewfiq ist zurückhaltend und förmlich, die blauen Uniformen sind wieder angelegt und die Musiker abfahrbereit. Doch kurz bevor sich die Gruppe auf den Weg macht, schaut Tewfiq schüchtern zu Dina zurück und verabschiedet sich mit einem zaghaften Lächeln. Die Aufgeschlossenheit Dinas hat ihre Spuren hinterlassen.
WissenswertesDie Band von Nebenan wurde als offizieller Beitrag Israels für die Kategorie “Bester fremdsprachiger Film” bei den Academy Awards 2008 vorgeschlagen, wurde von der AMPAS aber disqualifiziert, da über 50 Prozent der Dialoge Englisch sind. Trotz seiner Herkunft entspricht der Film damit nicht den Richtlinien der Academy Awards.
Weiterführende InformationenFestivalpreiseWeitere Filme, die in Israel spielen
Weitere Informationen im InternetOffizielle Homepage (engl./frz./hebr.)Weitere Rezension von Birte Lüdeking auf Critic.deLinksammlung auf filmz.deFilmtitelsong Kol Shee Helo gesungen von der Sängerin Reem Talhami auf YouTube.com
QuellenPresseheft
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