Die Heilige Lanze war nach christlicher Überlieferung die Waffe, mit der ein römischer Legionär den gekreuzigten Christus in die Seite stach, um zu prüfen, ob er bereits tot war. Wo das Relikt in den folgenden Jahrhunderten verblieb, ist der Stoff für weitere Mythen und Legenden. Klar ist nur: Nach mittelalterlich-christlichem Verständnis wurde durch den Kontakt mit dem Blut des Heilands aus einem gewöhnlichen Speer eine wirkungsmächtige Reliquie. So verwundert es nicht, dass die Lanze im 10. Jahrhundert wieder historisch fassbar wird, diesmal als Bestandteil der Reichskleinodien der römisch-deutschen Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Schon der Besitz dieses heiligen Artefakts, so glaubte man damals, reichte aus, um einen Herrscher unbesiegbar zu machen. Heute kann die Heilige Lanze, von der nur noch die Spitze existiert, in der Schatzkammer der Wiener Hofburg besichtigt werden. Aber handelt es sich wirklich um den Speer, mit dem Jesus verletzt wurde? Dies scheint umso zweifelhafter, da noch zwei weitere Artefakte existieren, bei denen es sich laut Überlieferung um die Heilige Lanze handelt. Die Dokumentation klärt die Herkunft der drei Speerspitzen und erhellt mit Hilfe modernster naturwissenschaftlicher Analysemethode, wie und wann sie entstanden.