Die Ausweitung der organisierten Kriminalität in Russland nach dem Fall der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre stand einerseits im Zusammenhang mit dem gleichzeitigen wirtschaftlichen Niedergang und zum anderen mit sich bietenden Möglichkeiten der Privatisierung von Kollektiveigentum aus staatlichem oder Volksvermögen. Zarismus und Stalinismus hatten bereits über Gefängnisse und Lager wie den Gulag zur Ausweitung der Formen und der Mentalität der Diebe im Gesetz geführt. Nun bot die sich verändernde Ökonomie Gelegenheit mittels neuer halblegaler bis verbrecherischer Zusammenschlüsse Kapital in Oligarchenhänden zu akkumulieren. Verzweifelte Arbeitslose begannen in großer Zahl für das Verbrechen zu arbeiten, so konnte sich die Mafia ausbreiten. Nach offiziellen Schätzungen arbeiten um die 100.000 Menschen direkt für die Mafia, die Zahl indirekt abhängig in mafiotische Machenschaften Verstrickter ist unbekannt.
Viele Paten und wichtige Mitglieder der russischen Mafia rekrutierten sich aus dem Offizierscorps von Rote Armee und KGB, die mit der Reduzierung der Streitkräfte im Jahr 1993 nach dem Ende des Kalten Krieges ihre Posten verloren. Man glaubt auch, dass viele Mitglieder der Spezialtruppen der Speznas diesen Weg gingen.
Die Banden warben auch viele Sportler wie Boxer und Kampfsportler an, denen sie als Personenschützer finanzielle Perspektiven bieten konnten. Große Teile der Geschäfte laufen über Drogen- und illegalen Waffenhandel sowie Erpressung.