Ob Waschmaschine oder Handy, ob Windrad oder Auto – für Wohlstandsprodukte braucht man seltene Rohstoffe wie Zinn, Wolfram, Tantal oder Gold. Und weil die Nachfrage boomt, strömen in Asien, Afrika und Südamerika Millionen Menschen in den Bergbau und graben die Rohstoffe für die High-Tech-Produkte aus der Erde. Oft illegal, unkontrolliert – unter unsäglichen Bedingungen. Archaisch, wie zu biblischen Zeiten.
Die Dokumentation "Die Story im Ersten: Sklavenarbeit für unseren Fortschritt" zeigt am Montag, 10. September 2012, von 22.45 Uhr bis 23.30 Uhr im Ersten erschütternde Bilder dieser Ausbeutung. Sie macht sich auf die Suche nach der Herkunft seltener Rohstoffe in den Minen Afrikas und Südamerikas und erzählt die Geschichten der Minenarbeiter. Und sie fragt nach: Welche Rolle spielt Industrie? Gibt es Auswege?
Clement im Kongo holt mit bloßen Händen Gold aus dem Berg. Militär, Polizei und Behörden kassieren ihn ab. Und dann wird das Gold noch aus dem ehemaligen Kriegsgebiet Ostkongo geschmuggelt. Clements Familie ist hoffnungslos verschuldet, obwohl Clement oft Tag und Nacht schuftet. Christina in Bolivien gräbt nach Wolfram – das Metall ist extrem hart. Für sie bedeutet das zwölf Stunden täglich Steine zertrümmern, bei Kälte und Nässe auf 4.300 Metern Höhe. Krankheit und Unfälle in der Wolfram-Mine gehören zum Alltag. Sie hat keine Wahl. Sie muss sich und ihre Kinder durchbringen. Ihr Mann ist tot.
Die Nutznießer dieser Ausbeutung sind die Verbraucher in den Industrieländern. Billige Rohstoffe gleich billige Computer oder Handys. Doch wollen die Konsumenten diese Bedingungen akzeptieren? Und was macht die Industrie? Weiß sie, woher ihre Rohstoffe kommen? Hat sie überhaupt ein Interesse an "sauberen" Rohstoffen?