Tuya ist die schöne und standhafte Ehefrau von Bater, einem Hirten, der beide Beine verlor, als er auf der Suche nach Wasser in den weiten Steppen der Inneren Mongolei unterwegs war. So muss Tuya nun allein für Bater und ihre zwei Kinder sorgen. Die harte Arbeit setzt ihr merklich zu, bis sie eines Tages krank wird. Angesichts der ernsten Lage beschließt das Paar, sich scheiden zu lassen, damit Tuya jemanden suchen kann, der ihr hilft, die Familie zu versorgen. Die Anwärter sind zahlreich, doch keiner möchte sich um Bater kümmern, so wie Tuya es fordert. Auf ihrer Suche nach einem neuen Ehemann begegnet die selbstbewusste und sturköpfige, aber ebenso sanfte und sensible Tuya Freiern, die reich aber unehrlich, liebenswert aber schüchtern sind… Schließlich trifft sie ihre Wahl und ihr neuer Mann lässt Bater in ein Pflegeheim in die Stadt überweisen. Doch Bater verzweifelt immer mehr an seiner Sehnsucht nach Tuya und den Kindern und zwingt Tuya abermals zum Handeln…
HandlungTuya und BaterEs ist kein einfaches Leben, das Tuya (Yu Nan) zusammen mit ihrem Mann Bater (Bater) und ihren zwei Kindern führt: Die mongolische Hirtenfamilie ist ständig auf der Suche nach Wasser für sich und ihre Schafherde und dabei immer wieder der rauhen Natur der mongolischen Steppe ausgesetzt. Tuya und Bater sind sich auch darüber bewusst, dass ihr Leben sich so fern vom politischen und gesellschaftlichen Leben der Städte abspielt, dass sie nicht mit einer Verbesserung ihrer Verhältnisse rechnen können. Auch die Tatsache, dass Tuyas alter Jugendfreund Senge ihnen Hilfe mit seinem neuen Laster anbietet, ändert nichts an dieser Situation.
Dennoch ist es ihre Heimat, und nachdem sich Bater beim Brunnen-Graben so schwer verletzt, dass er selbst keine körperlichen Arbeiten mehr leisten kann, übernimmt Tuya auch seinen Teil der Arbeit. Denn helfen lassen will sie sich nicht. Den Vorschlag von Freunden und Familie, sich doch von Bater scheiden zu lassen, damit ein neuer Ehemann ihr bei der Arbeit zur Hand gehen könne, lehnt sie kategorisch ab.
Scheidung aus VernunftDoch die eigenwillige junge Frau muss bald schmerzlich feststellen, dass sie sich mit den Arbeiten übernommen hat: Nach einem Zusammenbruch weiß auch Tuya, dass es so nicht weitergehen kann. Schweren Herzens willigt sie also doch in die Scheidung ein, jedoch nur unter der Bedingung, dass ihr neuer Ehemann auch Bater in den gemeinsamen Haushalt mit aufnimmt.
Diese Bedingung allerdings gefällt den zahlreichen Bewerbern naturgemäß überhaupt nicht. Und nachdem diverse Delegationen von potentiellen Ehemännern wieder von dannen gezogen sind, entscheidet sich Tuya schweren Herzens für ihren alten Schulkollegen Baolier (Baolier), der immerhin anbietet, ein schönes Heim für Bater zu finden.
BaolierBaolier ist Geschäftsmann und hat im Ölgeschäft ein großes Vermögen angehäuft. Nachdem er gemeinsam mit Tuya und den Kindern Bater in ein Heim gebracht hat, möchte er die Zeit möglichst allein mit seiner zukünftigen Frau verbringen. Doch die von ihm ersehnte Zweisamkeit mit seiner neuen Braut ist nur von kurzer Dauer: Denn es dauert nicht lange, bis Bater an dem einsamen Leben so fern von seiner Heimat und seiner Familie zerbricht und zu drastischen Maßnahmen greift: kurz nach seiner Ankunft im Heim versucht er, sich das Leben zu nehmen. Doch zum Glück ist da noch Senge (Sen Ge), der in letzter Minute medizinische Hilfe herbeirufen kann.
Senge will auch Tuya verständigen, erreicht aber nur Baolier, der Tuya die Botschaft von dem Notfall eigensüchtig verschweigt. Doch Senge findet einen Weg, und so ist Tuya schon bald zurück bei Bater, um diesem schwere Vorwürfe für sein verantwortungsloses Handeln zu machen. Baolier dagegen bekommt eine heftige Abreibung von Senge und bezahlt vor seiner Abreise noch reumütig die hohe Krankenhausrechnung, um seine Schuld zu sühnen. Für Tuya steht nach dieser Entwicklung fest, dass die eingeschlagene Richtung keine Zukunft für die Familie hat.
SengeIn der Zwischenzeit hat der Lebemann Senge angefangen, für Tuya und ihre Familie einen Brunnen in der Nähe ihres Hauses zu graben. Obwohl Tuya den Gefallen zunächst nicht annehmen möchte, erkennt sie bald, dass dies die einzige Möglichkeit ist, ihr Arbeitspensum etwas zu schmälern. Doch die nötigen Sprengungen sind mit erheblichen Gefahren verbunden. Und die Sorge um den wagemutigen alten Freund wird nicht kleiner, nachdem dieser ihr seine Liebe gestanden und ihr einen Heiratsantrag gemacht hat.
Erstmals scheint es, als ob doch eine gute Lösung für die scheinbar auswegslose Situation in Sicht sei. Aber Senge muss sich zunächst noch von seiner Ehefrau in der Stadt scheiden lassen. Als er erfährt, dass diese gerade in der Stadt sei, lässt er daher alles stehen und liegen und reist ab. Doch nachdem er wochenlang nicht mehr zurück gekommen ist, gibt Tuya auch diese Hoffnung wieder auf und empfängt neue Heiratskandidaten.
Am EndeAber Senge kehrt zurück. Gerade als Tuya sich für einen Bewerber entschieden hat, steht er vor der Tür. Die Scheidungsformalitäten in der Stadt hatten nur länger gedauert als erwartet. Einer Hochzeit und einem guten Ende steht nun nichts mehr entgegen…könnte man meinen.
Doch weit gefehlt: denn bei der Hochzeitszeremonie gehen die Emotionen aller Beteiligten durch. Und als sich Bater und Senge noch vor versammelter Gesellschaft in die Haare bekommen, verlassen auch Tuya ihre letzte Kräfte.
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Interview mit Kameramann Lutz Reitemeier auf arsenalfilm.deFilmbesprechung von Marguerite Seidel auf critic.deHintergründe zu Film und Drehort
Quellen
Presseheft des deutschen Verleihs arsenalfilm
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