Von Blümchensex und Knetfiguren Pornografie Made in DDR(2012)
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An Zeitungskiosken im Arbeiter- und Bauernstaat DDR gab es für Voyeure wenig zu entdecken. Es gab keine bunten Busenwunder. Und selbst die wenigen - eher verschämten - Aktfotografien, die in der Kultzeitschrift "Magazin" zu bestaunen waren, reichten jenen, die nach mehr verlangten, nicht aus. Doch der Bedarf an Pornografie hörte auch im real existierenden Sozialismus nicht auf, die Fantasie der Leute zu beflügeln. Und wie bei allen anderen Mangelerscheinungen erwiesen sich die DDR-Bürger auch bei der "sexuellen Reizbeschaffung" als sehr erfinderisch.
Einige geschäftstüchtige Fotografen und Amateurfilmer machten sich daran, entsprechende Angebote selbst zu kreieren bzw. zu importieren. Da die Beschaffung von Hardware und Filmmaterial außerordentlich schwierig war, waren es vor allem die Amateurfilm-Zirkel der Volkseigenen Betriebe und Kombinate, die sich auf diesem Gebiet hervortaten. Eigentlich sollten sie Filme produzieren über Arbeitsschutz und Planerfüllung. Doch quasi als Nebenprodukte entstanden dort immer wieder auch mehr oder weniger freizügige Sexfilme. Sogar im Amateurfilmzirkel der Nationalen Volksarmee wurden heimlich Erotikstreifen gedreht.